Filjowskaja (Филёвская)

Meschdunarodnaja

Arbatsko-Pokrowskaja (Арбатско-Покровская)

Elektrosawodskaja

Samoskworezkaja (Замоскворецкая)

Anmerkungen

Uwaschajmui passaschierui! – Endlich nach Moskau, endlich die Königin unter den Untergrundbahnen fotografieren. Davon träume ich seit 2007, als ich die Paläste im Untergrund der russischen Hauptstadt das erste Mal sah. Damals war das Fotografieren streng verboten, und auch dieser Tage ist die Moskauer Metro immer noch von hohem strategischem Wert. Dennoch zieren mittlerweile Piktogramme mit grünen Smileys die Metro um auch fremden Besuchern zu signalisieren, dass Fotografieren absolut ok ist. Wer professionell unterwegs ist der benötigt dennoch eine offizielle Erlaubnis, und dank meines Freundes Juri konnte ich darauf zugreifen. Danke Juri!

Eingangsgebäude der Station Barrikadnaja

Eingangsgebäude der Station Barrikadnaja

Insgesamt sind in der Moskauer Metro drei große Architekturphasen zu erkennen:

  • klassizistische, teils griechische anmutende unterirdische Säle (Beispiel: Komsomoskaja)
  • funktional-quadratische Bahnhöfe getragen von 2 Säulenreihen (Beispiel: Molodjoschnaja)
  • moderne Architektur, u.a. mit Tageslichteinlässen oder Glas und Stahl (Beispiel: Lermontowski Prospekt oder Wolokolamskaja)

Dem Denkmalschutz wurde ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt, und so präsentieren sich die Bahnhöfe der Moskauer Metro werbefrei, was eine Wohltat für reizüberflutete westliche Augen ist. Und auch mit einem anderen Detail punktet die Moskauer Metro. Der Großteil der Bahnhofsnamen endet auf „-aja“ – eine Honorierung und Hommage an das weibliche Geschlecht.

Eingangsgebäude der Station "Krasnopresnenskaja"

Eingangsgebäude der Station “Krasnopresnenskaja”

Für die Moskowiter ist ihre Metro die Hauptschlagader der Stadt. Tief im Bauche Moskaus gibt’s keinen Stau, so wie oberirdisch oft der Fall. Die Metro fährt einfach immer. Und sie ist Teil des Stadtgefühls und vollakzeptiert, was sich nicht zuletzt daran offenbart, dass Verabredungen eigentlich fast immer an und in U-Bahn-Stationen stattfinden. „14 Uhr Kitai-Gorod, dann 19 Uhr an der Smolenskaja, ok?“, das ist absolut üblich und so ist die Mitte des Bahnhofs manchmal überfüllt mit Menschen, die auf andere Menschen warten. Auch das freie WLAN spielt eine große Rolle und erklärt, warum viele Menschen in der Metro sitzen. Sie surfen einfach :-)

Alte Stellwerkssteuereinheit im Moskauer Metro-Museum (Sportiwnaja Station)

Alte Stellwerkssteuereinheit im Moskauer Metro-Museum (Sportiwnaja Station)

Um eine U-Bahn mit einem der weltweit höchsten Passagieraufkommen relativ menschenfrei fotografieren zu können, habe ich mir die ersten Tage des Januars ausgeguckt, da in dieser Zeit viele Moskowiter nicht in der Stadt sind. In den Morgenstunden war dieser Helfer, dieser „Mangel“ an Menschen durchaus spürbar, und so zeigen sich die Bahnsteige im Vergleich zwischen 7 und 13 Uhr in einem gänzlich anderen Licht, sprich vormittags ziemlich leer und nachmittags brechend voll mit Reisenden. Speziell an den großen Umsteigebahnhöfen wie Paweletzki, Kiewskaja oder Komsomolskaja ist dann die Hölle los.

5 Tage lang, jeweils beginnend um 6 Uhr in der Früh, ging es in die Moskauer U-Bahn. Heraus kamen 75 Gigabyte an Daten. Glücklicherweise konnte ich die ab 2. Januar 2016 für ein Jahr geschlossene Frunsenskaja vor Beginn der Rekonstruktion genauso mitnehmen, wie die kürzlich nach Restaurierung wieder eröffnete Baumanskaja und den neuesten Bahnhof Technopark.

Und so sieht es normalerweise in der Moskauer Metro aus: Menschen, wohin man schaut…


Ein anderer Helfer ist die Taktung der Züge. Je nach Uhrzeit und Passagieraufkommen schwankt diese zwischen 90 und 120 Sekunden. Teilweise alle zwei Minuten ein Zug. Wahnsinn! Und immer sind Leute drin…, nicht so wie in Berlin, wo am Weihnachtstag mittags ganze 3 (!!!) Leute in der U2 sitzen. Die kurze Zugfolge hilft mir sehr gut voranzukommen in einem U-Bahn-Netz, das 333,3 Kilometer misst, 12 Linien umfasst und in dem an 200 Stationen (Stand: Juli 2016) angehalten wird. Dennoch war das Fotografieren äußerst schwierig und ich halte es für mehr als glücklich derart menschenfreie Impressionen davongetragen zu haben. Deshalb sind hier ein paar Fotos enthalten die Euch zeigen, was sonst in der Moskauer Metro so los ist; und das war wie gesagt zur Urlaubszeit.

Die gesamte Fotoserie entstand ausschließlich unter Verwendung der Festbrennweite Sigma 24mm f/1.4 DG HSM Art.

http://mosmetro.ru
https://de.wikipedia.org/wiki/Metro_Moskau

Sokolnitscheskaja (Сокольническая)

Biblioteka imeni Lenina